Nic und Romeo haben durch tägliche Berichte im Fernsehen, Radio und durch Gespräche mit den Eltern von der Ölkatastrophe im Golf von Mexico erfahren. Ununterbrochen strömten dort im Sommer 2010 große Mengen Öl ins Meer. Ölverschmierte Vögel und Fische, Polizeihubschrauber und ein sich überall ausbreitender Ölteppich formen sich als gewaltige Umweltkatastrophe zu ihrer beeindruckenden Zeichnung auf einer großen Pappe.

Am 26. Januar 1990 unterzeichnet die Bundesrepublik Deutschland bei den Vereinten Nationen in New York das Übereinkommen über die Rechte des Kindes.

In 54 Artikeln werden darin diese Rechte festgeschrieben. Im Mittelpunkt stehen die Gesundheit und soziale Sicherheit des Kindes. "Es hat einen Anspruch darauf, gesund aufzuwachsen und sich zu entwickeln." Das Kind hat damit das Recht auf angemessene Ernährung, ärztliche Betreuung, Spiel und freie Teilnahme am kulturellen Leben.

Im Artikel 6 der Präambel heißt es: "Das Kind braucht zur vollen und harmonischen Entfaltung seiner Persönlichkeit Liebe und Verständnis. Es wächst, soweit irgend möglich, in der Obhut und unter der Verantwortung seiner Eltern, auf jeden Fall aber in einem Klima der Zuneigung und der moralischen und materiellen Sicherheit auf."

Leider sind wir weltweit, auch noch in Deutschland, entfernt davon, diesen Forderungen gerecht zu werden, obwohl wir genau wissen, dass die Kinder unsere einzige Hoffnung und unser Reichtum für die Zukunft sind. "Sie sind alleine unsere immer gültige Utopie. Sie werden erleben, was wir anrichten und hinterlassen" (C. Meckel). Es liegt in unserer Macht, sie zu unbeschädigten Menschen heranzubilden oder sie zu unseren Opfern zu machen.

Wir wollen durch möglichst konkrete Projekte und seien sie noch so klein, einzelne Artikel dieser von der Weltgemeinschaft anerkannten Rechte des Kindes umsetzen. Neben den Artikeln, die sich insbesondere auf humanitäre und soziale Rechte des Kindes beziehen, und die auch zu Recht einen bevorzugten Rang einnehmen, interessiert uns im Zusammenhang mit Fragen der Kinderkultur insbeondere Artikel 31. Dort heißt es:

"Die Vertragsstaaten achten und fördern das Recht des Kindes auf volle Beteiligung am kulturellen und künstlerischen Leben und fördern die Bereitstellung geeigneter und gleicher Möglichkeiten für die kulturelle und künstlerische Betätigung."

Um alle Bereiche der Kinderkultur abzudecken ist es also neben dem Lesen und Schreiben, dem Singen und Musizieren, dem Sport, dem Tanz und dem Theater unerlässlich, auch das Malen und Zeichnen stärker als bisher zu fördern.

"Phantasie ist etwas Feines, sie wird bei uns von den Künstlern, Schriftstellern und Malern verwaltet - leider aber, so glauben viele Erwachsene, nicht von Kindern." Diese ironische Anmerkung aus dem Film "Fanny und Alexander" von Ingmar Bergmann mahnt uns, Kinder ernster zu nehmen und ihnen genauer auf die Finger zu schauen.

Das Archiv Kinderkunst bemüht sich, für alle Erwachsenen das Geheimnis der kindlichen Bildsprache zu lüften und sie teilhaben zu lassen an den Eigengesetzlichkeiten des kindlichen Denkens in der Kindermalerei, an der Verschmelzung von Wahrnehmnung, Wissen, Vorstellung, Phantasie und Emotionen. Kinder können uns verzaubern, wenn sie uns in ihren Bildern von ihrer Welt erzählen.

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