Beim Frisör

Roderich
6 Jahre  (m)

Arbeitstechnik

Malerei

Stichwort
Frisör

Beim Frisör - Roderich
 

Roderich, 6 Jahre alt, malt viel und gern. Meist sind es Themen, die er im Alltag erlebt. Er malt z. B., wie er sich die Zähne putzt, wie er Papa hilft, das Auto zu waschen oder hier, wie er beim Friseur die Haare geschnitten bekommt. Groß hat er sich auf den für die Szene wichtigen Friseurstuhl gesetzt. Es war nicht leicht, das Sitzen und die Knickhaltung der Beine zu zeichnen, noch schwerer war das mit den Armen, alles sollte doch möglichst klar und überschaubar bleiben. Deshalb hebt er auch farblich die einzelnen Teile deutlich voneinander ab. Der Friseur, der vor ihm steht, hat Spiegel und Kamm in seiner Kitteltasche. Der Arm, mit dem er die Schere hält, deht sich bis hinauf zu den Haaren, die geschnitten werden. Auch diese sollen wir deutlich sehen, deshalb malt sie Roderich im rechten Winkel auf den Kopf. Das Prägnanzdenken bestimmt deutlich die Wahl der Farben und Formen des Bildes, Originalität und Ausdrucks- stärke bestimmen die formatfüllende Gesamtkomposition. Drei herzerfri- schende vom Kind selbst geschaffene Sinnzeichen, der Friseur, das Kind und ein interessanter Friseurstuhl, zeigen den Unterschied auf zu einer nur auf das Abbildhafte und Realistische hin ausgerichtete, meist starren Malerei. Auch mit diesem Bild wurde nicht abgebildet, sondern das gemalt, was das Kind erlebte. Damit stehen Malereien wie diese in der Tradition einer Kunst, die sagt, sie wolle nicht Sichtbares wiedergeben, sondern sichtbar machen (P. Klee).